Ein Rechtsstreit kann schnell sehr teuer werden. Neben Deinem Anwalt, der ca. 250 Euro pro Stunde berechnet, können weitere Kosten erfolgen. So zahlst du bei einem Prozess Auslagen, Prozessgebühren, Verfahrensgebühren, etc.
Kurz gesagt: Ein kleiner Streit kann schnell viel Geld kosten.
Hier kommt die Rechtsschutzversicherung ins Spiel, diese trägt nämlich all diese Kosten. Das Einzige, was Du auf alle Fälle zahlen musst, ist eine Selbstbeteiligung. Klingt das nach einem guten Deal? Es gibt aber einiges, was Du wissen solltest.

Ein Paket voller Leistungen. Doch welche Leistungen sollen rein?

Die Rechtsschutzversicherung ist unterteilt in Leistungsbereiche und kann individuell zusammengestellt werden.
Der Bereich „Privat“, also die Privatrechtsschutzversicherung, ist in der Regel die Basis. Ohne diesen Bereich gibt es auch keine Versicherung. Dazu kannst Du dann einzelne Leistungsbereiche dazu buchen und so sein gewünschtes Paket schnüren. Für mögliche Streitigkeiten nach Autounfällen oder mit dem Arbeitgeber kommen die Leistungen „Verkehr“ und „Beruf“ dazu.
Statt einzelne Leistungen zu buchen, bieten die meisten Versicherer ein Gesamtpaket mit allen Leistungen an.
So hat man Privat-, Beruf-, Verkehr-, Miet- und Straf-Rechtschutz. Die Namen sprechen hier für sich.
Achtung: Bei der Rechtsschutzversicherung muss man zwischen Privatpersonen und Gewerbetreibenden unterscheiden.
Selbstständige können für gewerbliche Angelegenheiten auch eine Rechtsschutzversicherung abschließen. Hier ist meist der private Bereich meist eingeschlossen, umgekehrt werden nur Fälle einer Privatperson geregelt. Daher auch hier immer genau überlegen, was Du genau benötigst.

Wann zahlt die Rechtsschutzversicherung nicht?

Trotz der Buchung des Gesamtpaketes musst Du bestimmte Ausnahmen und Wartezeiten beachten.
In den meisten Fällen sind familiäre Rechtsstreitigkeiten vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Bei Ehe- und Erbstreitigkeiten stehst Du somit in der Regel alleine da. Es gibt bestimmte Anbieter, die auch hier einen Schutz anbieten, diesen lassen sie sich aber auch gut bezahlen.

Das Gleiche gilt z. B. auch für Bauvorhaben oder vorsätzlichen Straftaten. Daher immer genau prüfen, was in den Leistungen steht und was eben nicht. Aktive Rechtsstreitigkeiten werden natürlich auch nicht übernommen. Du solltest dich logischerweise für den Fall der Fälle absichern und nicht erst dann einen Schutz buchen, wenn die das Haus brennt.

Zuletzt gibt es Wartezeiten in der Regel von 3 Monaten. So musst du meist 3 Monate ohne Rechtsstreit überstehen, bis z. B. die Berufs- und Mietrechtsschutz aktiv werden.

WICHTIG: Liegt die Ursache für einen Rechtsstreit vor dem Versicherungsbeginn, kann auch hierbei keine Rechtsschutzversicherung greifen. Eine Versicherung bleibt eine Versicherung und keine Wohlfahrt. 😉

Unabhängigkeit des Versicherers beachten

Die Rechtsschutzversicherung sollte immer unabhängig bleiben und nichts mit Deinen sonstigen Verträgen zu tun haben.
Mit anderen Worten nutze nicht die Rechtsschutzversicherung einer Gesellschaft, bei der Du bereits auch andere Verträge besitzt. 
 Der Grund, warum eine Rechtsschutzversicherung immer unabhängig bleiben sollte, wird bei folgendem Beispiel schnell klar:
Du hast bei ein und derselben Gesellschaft eine Haftpflicht-, Hausrat-, Wohngebäude- und Rechtsschutzversicherung.

Hauses beschädigt, aber die Wetterstationen deiner Umgebung zeigen keinen Sturm (Windstärke 8) an. Somit bleibt eine Zahlung deiner Versicherung aus. Nun siehst du das nicht ein und möchtest Dein Recht einfordern.
Rate, was passiert, wenn die Rechtschutzabteilung das eigene Unternehmen angehen möchte…

Deshalb heißt es immer Augen auf und genau recherchieren, bevor es an den Abschluss geht. Es gibt auch Versicherer, die sich nur auf das Thema Rechtsschutz fokussieren. Damit können solche Probleme gar nicht erst entstehen. Für besondere Empfehlungen könnt ihr uns gerne kontaktieren.


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